Livos – der Konsequenteste

Wer die Geschichte der Firma Livos kennt, weiß, dass man diesen Hersteller als Ursprung der Naturfarben bezeichnen muss. Andere Naturfarbenhersteller sind danach entstanden – in einer Zeit der Schadstoff- und Umweltskandale, in der die Überzeugung reifte, dass es doch etwas Anderes geben müsse als bloß die Chemiefarben.

In der idyllischen Lüneburger Heide gelegen, verpflichtet sich Livos seit Anfang an natürlichen Rohstoffen und dem Nachhaltigkeitsgedanken. In einer Zeit, als gerade die große Ölkrise mit den ersten autofreien Sonntagen Europa in Atem hielt, in der Wörter wie Klimawandel, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit noch Fremdwörter waren. Die Ölkrise weckte damals schockartig das Bewusstsein, dass die Ölreserven weltweit in nicht mehr allzu langer Zeit versiegen würden und stärkte damals die Umweltschutzbewegung. Gleichzeitig ging der Vietnamkrieg seinem Ende entgegen und die Rufe nach weltweiter Abrüstung wurden laut, die Friedens- und Anti-Atombewegungen bekamen enormen Aufwind.

Man ist geneigt zu fragen, was eigentlich von der damaligen Zeit übrig geblieben ist. Nachhaltigkeit und Klimawandel sind in aller Munde, aber CO2-Emissionen steigen weltweit weiter und die Rohstoffausbeutung geht munter weiter auf und unter allen Kontinenten. Unzählige Unternehmen haben sich mittlerweile ein grünes Image verpasst – zu oft bloß als greenwashing, um die bisherigen Geschäfte weiter betreiben zu können. Viele Umweltlabel, -siegel und -zertifikate sind entstanden, aber sie verwirren mehr als sie Orientierung bieten, weil sie intransparent sind oder weil es sich um blanke Geschäftsmodelle handelt.

Pioniere sind sich meistens ihrem Gründergedanken ewig treu, sie überstehen selbstbewusst  Turbulenzen, Konkurrenz und Urheber-Klauereien. Livos hat zwar seit seines Bestehens stetig die Produktpalette erweitert und modifiziert, aber die hohe Qualität, Transparenz in den Inhaltsstoffen und den Nachhaltigkeitsgedanken nie verlassen, während andere Hersteller sich schon eher der Farbenindustrie angenähert haben.

Markenzeichen der Firma Livos sind die Produktnamen, die ans Indogermanische oder Keltische erinnern. Namen wie Kunos oder Kaldet prägen sich schnell ein, sie sind im Laufe der Zeit einfach mit den entsprechenden Produkten assoziierbar. Mit Kunos zum Beispiel verbindet man unweigerlich die sehr strapazierfähigen Hartöle Naturöl-Siegel, Objektöl, Möbelöl oder Arbeitsplattenöl. Bei Kaldet weiß man sofort, dass es sich um die Holzlasur und die Wetterlasur in ihren ästhetisch natürlichen Farbtönen handelt. Oder Lanon bezeichnet die unvergessliche Spielzeuglasur mit ihren fröhlichen Farbtönen.

Überhaupt bietet kein anderer Naturfarbenhersteller ein so vielfältiges und natürliches  Kreativprogramm an wie Livos. Stoffmalfarben, Naturschminke, Textil-Druckfarbe oder die schon fast legendären Weja-Färbesets stellen genauso wie die Colony- Produkte für Pferd und Reiter sympathische Geheimtipps dar, die im Livos-Programm nicht wegzudenken sind.

Mit der Sunno Pflanzenlasur kann Livos bei der kreativen Wandgestaltung mit einer Lasurtechnik aufwarten, deren Farbtöne auf Färbepflanzen basieren – Namen wie Krapprot, Reseda-Gelb oder Catechu ergeben einzigartige, leuchtende und unvergleichliche Wandlasurtechniken.

Was einmal geölt, lasiert oder gestrichen wurde, möchte während seiner langen Lebenszeit auch gereinigt und gepflegt werden. Dafür steht ein in sich abgerundetes Produkteprogramm zur Verfügung. Namen wie  Trena Neutralreiniger, Glanos Pflegeemulsion oder  Glouros Sanitärreinger sind seit vielen Jahren Programm genauso wie die Kunos Pflegeöle. Richtig gepflegt, müssen natürlich geölte oder lasierte Holzoberflächen nie mehr abgeschliffen werden – spätestens mit der Livos-Ölwäsche sind geölte Hölzer im Nachhinein wieder wie neu.

Eingangs erwähnte Schadstoffskandale haben bis heute ihre Spuren hinterlassen. Noch heute in manchen Gebäuden vorhandene PCB-, PCP-, Lindan- oder DDT-Rückstände können – wenn sie nicht entfernbar sind – mit den Produkten der Livos-Schadstoffsanierung abgesperrt werden. Basis dieser Produkte sind Schellack, Alkohol und Lärchenharze. Bei diesen Produkten ist die sachgemäße Verarbeitung besonders wichtig, da die Absperrwirkung von ihr abhängt. Das technische Merkblatt des entsprechenden Produktes gibt dazu genaue Hinweise.

Technische Merk- oder Datenblätter – sie gibt es bei Livos für jedes Produkt. Sie sind immer gleich aufgebaut, sodass man sich schnell orientieren und die einzelnen Produkte vergleichen kann. Wer trotzdem einmal mit den Anwendungstipps nicht mehr weiter kommt, erhält am Beratungstelefon von Livos oder bei einem seiner Händler wie Baunativ detaillierte Auskunft.

Und wer einmal in der Gegend von Uelzen mit seinem berühmten Hundertwasser-Bahnhof ist, benötigt nur 15 Minuten Autofahrt zum Livos-Werk und dem großen Gong in der kathedralenartigen Eingangshalle.

Stephan De Bona – Baubiologe bei Baunativ

Happy Birthday AURO !

Stephan de Bona Auro Farben Öle Baubiologe baunativ

Im Dezember 1983 ist AURO in Braunschweig gegründet worden, und somit feiert der Naturfarbenhersteller aktuell seinen 40. Geburtstag. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen und gratulieren dem AURO-Team zum runden Geburtstag und zu seiner Erfolgsgeschichte.

Sinnbild für das moderne AURO-Unternehmen ist der Colours For Life-Farbfächer, der in 3 Teilen insgesamt 790 unterschiedliche Farbnuancen für Wandfarben, Öle, Lasuren und Lacke darstellt. Der Farbfächer beinhaltet auch die alten Farbtonblöcke I und II sowie den alten Farbtonblock Kalk-Buntfarben. Aber nicht jedes Colours For Life-Produkt ist in allen 790 Farbtönen mischbar.

Möchte man nun wissen, welche Produkte nach welchen Colours For Life-Farbtönen zu bekommen sind, findet man dies ganz einfach auf der Homepage des Herstellers www.auro.de unter dem Reiter Produkte und dort in der Colours For Life-Produktübersicht.  Es sind dies:

  • Die Wandfarbe 555 (790 Farbtöne)
  • Die Lehmfarbe 535 (790 Farbtöne)
  • Ecolith Innen 584 (134 Farbtöne)
  • Ecolith außen 594 (134 Farbtöne)
  • Der Lack glänzend 516 (790 Farbtöne)
  • Der Lack matt 517 (790 Farbtöne)
  • Die Holzlasur 560 (65 Farbtöne)

In der jeweiligen Produktbeschreibung findet man dann den Link zu den produktspezifischen Colours For Life-Farbtönen.

Die Abtönung der Colours For Life-Produkte muss natürlich nicht mühselig von Hand selber erfolgen, sondern es handelt sich um ein maschinelles Abtönsystem – die Farben werden bei AURO mit einer Farbmischmaschine hergestellt. Dabei kommen ökologische Farbpasten zum Einsatz. Der gewünschte Farbton wird dann über www.baunativ-shop.de bestellt.

Der ganze Colours For Life-Farbfächer wiederspiegelt das Farbkonzept der Firma AURO, das sich auch in deren Social-Media-Kanälen wiederfindet: natürliche, pastellige bis kräftige warme Farbtöne, die fast übergangslos ineinander fließen und sich perfekt für eine harmonische Innenraumgestaltung eignen, die wohltuend für unsere Sinne ist. Vergebens sucht man schrille, leuchtende, knallige Farbtöne – sie sind mit natürlichen Erd- und Mineralpigmenten auch nicht machbar. Natürlich sind bei einem solchen Corporate-Konzept Profis am Werk und man kann sich fragen, ob bei 790 Farbnuancen an der Wand in welchem Maße noch Unterschiede wahrnehmbar sind – aber AURO bietet damit eine ökologische, ästhetische und unschlagbare Alternative zu den künstlichen Farbtönen aus den Baumärkten, die in den letzten Jahrzehnten unsere Bilder und unsere Vorstellung von Farben in einem Maße geprägt haben, das fern von einem gesunden Empfinden geworden ist.

Aber nicht nur in der Farbtonvielfalt ist AURO Vorreiter – auch in der Fertigung eigener Bindemittel geht der Naturfarbenhersteller seit 2014 eigene Wege:

Mit den beiden in einer eigenen Forschungseinrichtung im Braunschweiger Werk entwickelten pflanzenbasierten Bindemitteln Replebin und Decovery auf Getreide- und Naturharzbasis verzichtet AURO auf synthetische Stoffe im “Herzstück“ einer Farbe, dem Bindemittel. Die beiden biogenen Bindemittel sind vielseitig einsetzbar und im Hinblick auf Ressourcenschonung und Klimaschutz wegweisend. Dazu und mehr zu den Inhaltsstoffen der AURO-Produkte haben wir im Baunativ-Blog vom 12. Dezember 2022 schon ausführlich berichtet – siehe ……LINK ZUM BLOG.

In einem Punkt, an dem der Naturfarbenhersteller noch Kompromisse mit der Kohlenstoff-Chemie eingeht, könnte und müsste aus Gesundheitsaspekten nachgebessert werden. Einige wenige AURO-Produkte enthalten isothiazolinone, bei denen es sich um Konservierungsmittel und biozide Stoffe handelt. Sie sind in vielen wasserbasierten Produkten in der ganzen Farbenindustrie leider zu einem Standard geworden, der gerade in Innenräumen nichts zu suchen hat, auch wenn die eingesetzten Mengen gering sind. Aber für einen immer größer werdenden Bevölkerungsteil mit Allergie-Hintergrund sind auch diese kleinen Mengen zu viel.

Nichtsdestotrotz sind AURO-Produkte in einer Zeit der Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft richtungsweisend, unverzichtbar und in Bezug auf Natürlichkeit, Ästhetik und Ökologie kompromisslos.

Quellen: https://auro.de/de/aktuelles/presse/pressebilder/Diverse-Fotos-AURO/

Stephan De Bona Baubiologe bei Baunativ

Unsere Pelangi Öle

Mit unseren neuen farblosen Pelangi Hartölen 301, Premium-Hartöl 321 und dem Arbeitsplattenöl 351 stellen wir ein simples, auf altbewährten natürlichen Rezepturen basierendes Sortiment zur schonenden, offenporigen aber strapazierfähigen Holzbehandlung im Innenbereich zur Verfügung. Leinöl und Holzöl verkocht mit Naturharzen bilden den Grundstoff für tief ins Holz eindringende Öle, die für spätere Renovationen nicht abgeschliffen werden müssen. Sie können mit Pflanzenseife tiefengereinigt und mit Pflegeölen wieder aufgefrischt werden. Oder man macht nach einer gründlichen Reinigung einen neuen Öl-Auftrag.

Um den Grundstoff überhaupt streichbar zu machen, benötigt die Öl-Harz-Verkochung Lösungsmittel. In unseren Pelangi Ölen werden sog. Isoparaffine als Lösungsmittel eingesetzt. Sie sind zwar synthetisch, aber aromatenarm und vor allem Allergiker geeignet. Terpentin- und Orangenöl als natürliche Lösungsmittel bringen ein hohes Allergiepotential mit sich, was in Anbetracht der hohen Dunkelziffer an Allergie leidenden Menschen der Grund war, uns für Isoparaffine zu entscheiden.

Der Diskurs, ob lösungsmittelhaltig oder lösungsmittelfrei, ist differenziert zu führen. Lösungsmittel sind leichtflüchtig (gehören zu den VOC), sie beginnen also unmittelbar nach dem Auftrag eines Öles zu entfliehen, und zwar komplett. Die Aushärtung des Öles beginnt durch Oxidation, also Aufnahme von Sauerstoff. Bei lösemittelfreien Produkten ist zu überprüfen, wie die Zusammensetzung genau ist. Oft werden Glycole eingesetzt, die frucht- und fortpflanzungsschädigend sein können und erst bei höheren Temperaturen ausgasen. Sie belasten die Innenraumluft noch Monate bis Jahre, während Lösungsmittel nach wenigen Tagen bis Wochen verflogen sind. Bei wasserbasierten, lösungsmittelfreien Produkten kommen oft noch hoch allergene Konservierungsmittel wie Isothiazolinone dazu.

Unsere Pelangi Naturharz-Öle dringen in die Holzporen ein und verbinden sich dort mit dem Holz. Im Gegensatz zu konventionellen, auf Kunstharzen basierenden Lacken und Lasuren, die als Beschichtung quasi nur über die Holzoberfläche gelegt werden, entsteht mit den natürlichen Ölen ein Auftrag, ein Aufbau, von der Tiefenimprägnierung in den Holzporen bis zur strapazierfähigen, kratzfesten Endschicht.

Das Pelangi Hartöl 301 ist unser Allrounder: Es kommt als Imprägnierung und Grundierung für den Aufbau mit Pelangi Premium Hartöl 321 dort zum Einsatz, wo stark beanspruchte Oberflächen benötigt werden. Aber das Hartöl 301 kann auch einfach auf weniger strapazierte Oberflächen wie Regale, Möbel, Balken, Holzvertäfelungen, Bilderrahmen, Holzspielsachen etc. ein- oder zweimal ohne Weiterbehandlung angewendet werden. Das Öl hebt die Holzmaserung hervor, “feuert“ sie leicht an. Außer auf Holz ist das Öl auch auf Kork, Terra Cotta und Tonfliesen und – unbedingt mit Vortests – auf Beton, Ziegelmauerwerk anwendbar.

Für hoch beanspruchte Oberflächen, v.a. Fußböden, Treppen, Podeste, ist eine Weiterbehandlung mit dem Pelangi Premium Hartöl 321 notwendig. Es ist harziger als das Hartöl 301 und beinhaltet zusätzlich Mikrowachse, um eine harte, kratzfeste Oberfläche zu erhalten. Der Auftrag mit dem Premium Hartöl 321 erfolgt in der Regel einmal. Das Öl wird nach dem Auftrag mit einem Pad einpoliert. Es kann aber noch ein zweites Mal ganz dünn geölt werden, wenn nach dem ersten Auftrag noch kein regelmäßiger seidenmatter Glanz erreicht wurde oder noch stumpfe Stellen in der Oberfläche ausgemacht werden.

Bei abgeschliffenen alten Holzdielen kann auf die Grundierung mit dem Pelangi Hartöl 301 verzichtet werden. Normalerweise bleiben in den Holzfasern nach dem Abschleifen noch Überreste vom alten Anstrich zurück. In diesem Fall kann das Pelangi Premium Hartöl 321 zweimal dünn aufgetragen werden.

Speziell für die Anforderungen an Küchenoberflächen ist das Pelangi Arbeitsplattenöl 351 konzipiert. Küchenarbeitsplatten und -möbeloberflächen sind einer starken Beanspruchung durch Wasser, Lebensmittel und verschiedenen Flüssigkeiten ausgesetzt. Das Arbeitsplattenöl 351 schafft den Spagat, diesen Anforderungen gerecht zu werden und trotzdem diffusionsfähig zu bleiben. Das Öl kann einmal oder zweimal aufgetragen werden, je nach Verhalten des Holzuntergrundes. Selbst ein dünner dritter Auftrag ist möglich, um eine stark wasserabweisende Oberfläche zu erhalten.

Tipp für Küchenarbeitsplatten:

Stabverleimte Küchenarbeitsplatten, wie sie standardmäßig in den Baumärkten zu beziehen sind, sollten auch auf der Unterseite wenigstens einmal geölt werden. Selbst solche Platten mit einer Stärke von 30-50 mm neigen langfristig zum Durchbiegen durch Feuchtigkeit. Biegen sich stabverleimte Platten durch, kann es zum Abreissen des Klebers kommen, mit dem die einzelnen Stäbe verleimt sind. Unser Pelangi Arbeitsplattenöl 351 kann zwar solche kleinen Risse verfüllen – die Risse vergrößern sich aber weiter und verringern dadurch deutlich die Lebensdauer einer solchen Arbeitsplatte.

Pelangi-Öle farbig möglich?

Unsere Pelangi Hartöle können mit Pelangi Pigmenten farblich abgetönt werden. Es gibt eine Obergrenze der Pigmentmenge, die je nach Pigment bei 10-15 Gewichtsprozenten liegt. Dabei ist aber für jedes Pigment zu prüfen, ob es sich mit Ölen verträgt. Die Bindemittelverträglichkeit ist für jedes Pelangi Pigment auf unserer homepage angegeben.

Wichtig: Bei mehrfach aufgetragenen Öloberflächen ist die Farbgebung immer in den ersten Auftrag vorzunehmen. Beim klassischen Aufbau 1. Pelangi Hartöl 301 und 2. Pelangi Premium Hartöl 321 wird also das Hartöl 301 pigmentiert und das Premium Hartöl 321 farblos hinterher aufgetragen. Damit ist eine spätere Renovierung der Öloberfläche möglich, ohne die Farbigkeit anzugreifen.

Und nun kann’s losgehen. Lesen Sie zur genauen Verarbeitung auch die Technischen Merkblätter durch, die jeweils unter dem Produkttext auf unserer homepage verlinkt sind.

Viel Erfolg!

https://baunativ-shop.de/search/?qs=pel03

Stephan De Bona Baubiologe bei Baunativ