Juni ist Kreidezeit-Monat

In unserem Blog-Beitrag vom Oktober 2022 haben wir die Firma Kreidezeit und deren Spezialität schon ausführlicher vorgestellt(http://blog.baunativ.de/kreidezeit-war-da-nicht-was-mit-dinosauriern/) So unter anderem zwei ihrer Flaggschiffe, die Sumpfkalkfarbe und die Standölfarbe. Dem Gründerprinzip der Firma, keine aus Erdölderivaten gewonnen Rohstoffe zu verwenden, ist sie bis heute konsequent treu geblieben.

Aber noch einen ganz anderen Aspekt verkörpern die Kreidezeit-Produkte, der in Zeiten von Klimaschutz, Bauwende, CO2-Fußabdruck, zirkulärem Bauen und Ressourcenschonung hoch aktuell ist: Die Einfachheit der Rezepturen der Produkte, die zahlenmäßig wenigen Inhaltsstoffe, mit denen die Produkte auskommen und hervorragend funktionieren. Und dabei sind viele von ihnen vegan!

Selbst hochwertige Produkte im Naturfarben-Sektor sind oft sehr komplex zusammengesetzt, bestehen aus unzähligen einzelnen chemischen Stoffen, auch wenn sie mehrheitlich natürlicher, pflanzlicher oder mineralischer Art sind. Dabei wissen wir heute, dass wir gerade im Bausektor massiv Rohstoffe, Ressourcen einsparen müssen, weil für die Zukunft einfach zu wenig da sind. Man denke da z.B. an ganz normalen Sand. Er ist weltweit schon zur teuren Mangelware geworden.

Und noch mehr: Je komplexer Rezepturen von Bau-und Anstrichstoffen sind, desto größer ist das Potential für Schadstoffe. Diese stehen zwar seit den großen Skandalen der 1970-er und 1980-er Jahre (Asbest, PCB, DDT, Lindan, Xyladecor etc.) nicht mehr im medialen Fokus, sind aber nicht weniger geworden. Schadstoffe in Bau-und Anstrichstoffen sind heute feiner, subtiler, versteckter und unspektakulärer, man denke da z.B. an Biozide, Funghizide oder Konservierungsmittel. Manchmal braucht es die modernsten und teuersten Massenspektrometer und Gaschromatographen, um sie in Laboren nachweisen zu können. Einige von Ihnen sind weit verbreitet, akzeptiert und zum Status Quo, zum normalen Alltag geworden. Und greenwashing zum Kavaliersdelikt.

Auch auf der großen Bühne der Bauindustrie geht es um Reduzierung des Einsatzes von neuen Rohstoffen. Sanierung und somit Wiederverwendung, Wiederverwertung und Aufwertung von alter Bausubstanz ist Neubau vorzuziehen. Plötzlich wird intensiv geforscht, wie man alten Beton oder Bauschutt wieder in neue Bauprodukte recyceln kann. Plastikmüll aus dem Meer gefischt ist schon der Rohstoff von morgen und aus alten Jeanshosen wird ein Dämmstoff recycelt.

Die Firma Kreidezeit könnte also auch hier Pionierarbeit geleistet haben, ohne es damals vielleicht geahnt zu haben: Wenige Rohstoffe, diese aber konsequent natürlich und nachhaltig für gute, langlebige und v.a. leicht renovierbare Produkte. Ein Paradigmenwechsel, der zur konventionellen Baustoff- und Farbenindustrie völlig gegenläufig ist, aber sich seit fast 40 Jahren bewährt. Das nennt man Nachhaltigkeit umgesetzt im wahrsten Sinne des Wortes!

Welche weiteren Produkte von Kreidezeit wir noch für dich im Angebot haben schaust du hier am besten selbst.

Stephan De Bona Baubiologe bei Baunativ

Quellen

www.kreidezeit.de/wir-ueber-uns/geschichte/

www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2006/kapitalismus/wie-luft

Bilder: Kreidezeit.de

Leinos Wetterschutzfarbe 855 auf Wasserbasis und 850 auf Ölbasis



Wetterschutzfarbe 850

Wer auf eine klassische und altbewährte Ölfarbe für Hölzer im Außenbereich setzt, wählt die Wetterschutzfarbe 850 auf Ölbasis. Leinöl und Standöl dringen in die Holzporen ein und bilden so die Basis für einen offenporigen, wasserdampfdurchläßigen, langlebigen Anstrich. Zwar verwittert jeder Anstrich im Außenbereich im Laufe der Jahre durch Sonneneinstrahlung und Wasser / Feuchtigkeit. Aber der elastische Anstrichfilm versprödet nicht und blättert nicht ab, er kann einfach nach Reinigung überstrichen werden, ohne mühsames Abschleifen.

Im Gegensatz zur Wetterschutzfarbe 855 auf Wasserbasis enthält die Ölfarbe natürlich Lösemittel, um sie überhaupt streichbar zu halten. Nach dem Streichen beginnt die Trocknung der Farbe (durch Oxidation), die Lösemittel entfliehen komplett. Die Ölfarbe kommt dafür aber ganz ohne Konservierungsmittel aus und schützt das Holz auf natürliche Weise. Gegen Pilzbefall ist die Wetterschutzfarbe auf Ölbasis mit einem Filmschutz versehen, der bei Auswaschung und Verwitterung für die Böden aber unbedenklich ist.

Wetterschutzfarbe 855

Die Wetterschutzfarbe 855 auf Wasserbasis setzt ganz auf Lösemittelfreiheit. Dies ist v.a. dann relevant, wenn bei Verarbeitenden Allergien gegen Lösemittel vorhanden sind. Und wer Klimaschutz im Kleinen konsequent umsetzen will, liegt mit der wasserbasierten Wetterschutzfarbe auch richtig. Die Lösemittelkonzentration in unserer Luft hat in den letzten Jahrzehnten weltweit zugenommen.

Farben und Lacke auf Wasserbasis benötigen ein Konservierungsmittel, um sie haltbar zu machen. Dies ist der Kompromiss, den man eingehen muss bei solchen Farben. Die verwendeten Mengen sind aber minimalst und tolerierbar, auch wenn die dafür verwendeten Stoffe einzeln wiederum allergen sein können. Die Farbe ist auch mit einem Filmschutz gegen Bläue ausgerüstet. Sie ist einfach zu überstreichen und zu renovieren.

Wann verwendet man denn nun welche Farbe?

Beide Produkte sind für sägerauhes Holz gut geeignet, was v.a. für Ölfarben eher außergewöhnlich ist. Dafür sind bisher Schwedenfarben oder Temperafarben bekannt und bewährt, nur müssen diese unter Umständen in kürzeren Intervallen nachgestrichen werden als Ölfarben. Die wahre Qualität der beiden Leinos Wetterschutzfarben kommt auf gehobelten und geschliffenen Hölzern im Außenbereich zur Geltung, bevorzugt auf Fichte- und Kiefernholz. Harzige, “fette Hölzer“ wie z.B. Lärche nehmen Farbanstriche allgemein nicht so gut auf, die Farbe wittert dort schneller ab als auf Fichte-, Kiefernhölzern.

Beide Farben schützen Holzkonstruktionen im Außenbereich, und auch der Verwendung sind bei beiden Wetterschutzfarben nur wenig Grenzen gesetzt: Für Holzfassaden, Spielgeräte, Carports, Gartenhäuser  – sprich für alle unbehandelten Holzkonstruktionen im Außenbereich sind die Farben verwendbar. AUSNAHMEN: waagerechte Flächen, Sitzflächen, Fußböden, Fensterfalze oder andere stärker belastete Flächen im bewitterten Außenbereich sollten nicht damit gestrichen werden. Auf solchen Flächen bleibt oft Wasser stehen, was gepaart mit Sonneneinstrahlung den Wetterschutzfarben nicht standhält. Im Fachjargon steht dafür der Begriff “nicht blockfest“.

Fazit

Als Fazit kann man sagen, dass die Wetterschutzfarbe 850 auf Ölbasis zwar lösemittelhaltig ist, aber wie es bei vielen lösemittelhaltigen Ölen oft der Fall ist, ist die Farbe etwas beständiger und robuster und liegt einem klassischen Decklack näher. Sie dringt tief in die Holzporen ein (unbehandeltes, sägerauhes Holz muss vorher grundiert werden) während die Wetterschutzfarbe 855 auf Wasserbasis eher auf der Oberfläche liegt. Dafür bietet letztere einen matten Anstrich, der leichter  streichbar ist und keiner Grundierung bedarf. Ölfarben neigen zum Glanz, wenn man sie zu dick aufträgt.

Wetterschutzfarbe 855 https://baunativ-shop.de/Leinos-Wetterschutzfarbe-auf-Wasserbasis-855-Maisgelb-25-l-Kanister

Wetterschutzfarbe 850 https://baunativ-shop.de/Leinos-Wetterschutzfarbe-auf-Oelbasis-850-Schweden-Rot-25-l-Kanister

Baubiologe und Autor Stephan De Bona

Völlig verkalkt? Ja, bitte!

Blogbeitrag von Thomas Ehrlich

Kalkstein

In diesem Beitrag wollen wir uns einmal mehr dem sehr umfassenden Thema Kalk widmen und dabei auf Fragen eingehen, die uns in unserem Beratungsalltag häufig begegnen und daher einmal genauer unter die Lupe genommen werden sollten.

Wo ist denn der Unterschied zwischen Kalkputz A und Kalkputz B?

Eine wichtige und sehr berechtigte Frage und ein jeder, der sie sich stellt, ist auf einem guten Weg, das richtige Produkt für seinen Zweck zu finden. Denn wie die Frage schon vermuten lässt, ist Kalkputz nicht gleich Kalkputz. Da bereits ein Kalkanteil von 3% genügt, damit ein Putz als Kalkputz verkauft werden darf, lohnt sich auf jeden Fall ein Blick auf die Inhaltsstoffe des jeweiligen Produkts. So erkennt man relativ schnell, dass es sich bei vielen Kalkputzen eigentlich eher um Kalk-Zement-Putze handelt, welche auch entsprechend andere Eigenschaften mit sich bringen. Der Kalkanteil eines Mörtels oder Putzes sollte also möglichst hoch sein, um wirklichen Nutzen aus den Eigenschaften von Kalk zu ziehen. Es empfiehlt sich also bei der Planung das Technische Datenblatt und das Sicherheitsdatenblatt des jeweiligen Produkts zu Rate zu ziehen.

Warum überhaupt Kalk?

In der Waschmaschine und an Armaturen ist er überhaupt nicht gern gesehen, aber an der Wand hätten wir ihn gern. Klingt zunächst ziemlich widersprüchlich, ist es aber keineswegs. Denn Kalkputze bestechen mit zahlreichen positiven Eigenschaften, die sie für nachhaltiges und wohngesundes Bauen qualifizieren und sie speziell in der Altbausanierung teilweise unverzichtbar machen. So sollte beispielsweise in Fachwerkhäusern unbedingt auf die Verwendung reiner Kalkputze geachtet werden, da diese die Wasserdampfdiffusion begünstigen und somit feuchteregulierend wirken, was zu den Eigenschaften der vorhandenen Bausubstanz Lehm und Holz passt und diese schützt. Die hohe Alkalität natürlicher Kalkputze und Kalkanstriche bietet Schimmel keinen Nährboden, zudem reinigen sie die Raumluft. Darüber hinaus verfügen sie über exzellente Fähigkeiten zur Wasseraufnahme und Trocknung. Nicht umsonst haben sich Kalkputze und -farben seit Jahrhunderten bewährt.

Was muss ich beachten, wenn ich reine Kalkputze verarbeiten möchte?

Prinzipiell sind zementfreie Kalkputze in der Verarbeitung etwas anspruchsvoller als ihre zementhaltigen Vertreter, aber es ist auch kein Hexenwerk, einen ordentlich verarbeiteten Kalkputz auf die Wand zu bringen, wenn man gewisse Vorgaben einhält. Das wichtigste und letztlich für fast alle Putze gültig, ist die Beschaffenheit des Untergrunds. Dieser sollte stets trocken, sauber und frei von lose anhaftenden Teilen und Staub sein. Ein gewisses Saugverhalten des Untergrunds ist ebenfalls erforderlich. Ist es zu schwach, muss ggf. mit einem Vorspritzmörtel gearbeitet werden, bei zu starkem und/oder ungleichmäßigem Saugverhalten, empfiehlt sich das Aufbringen einer entsprechend regulierenden Grundierung. Des Weiteren sollte die Temperatur bei der Verarbeitung mindestens 5°C betragen. Bei dieser Angabe ist zu beachten, dass sie sich sowohl auf Umgebungsluft, Putzgrund, Material und Anmachwasser bezieht. Darüber hinaus, sollten die 5°C auch in den kommenden Tagen möglichst nicht unterschritten werden. Sind also tagsüber mehr als 5°C, aber in den Nächten wird mit Frost gerechnet, sollte die Ausführung der Arbeiten verschoben werden. Ebenso sind zu hohe Temperaturen, beispielsweise durch starke, direkte Sonneneinstrahlung möglichst zu vermeiden, damit der Putz nicht zu schnell austrocknet und dadurch rissig wird, oder im schlimmsten Fall keine gute Haftung zum Untergrund entwickelt. Was die maximal aufzutragenden Schichtdicken pro Arbeitsgang anbelangt, sollte unbedingt auf die Vorgaben des Herstellers geachtet werden. Sollten keine konkreten Angaben vorliegen, dann kann man sich auch an der Faustregel orientieren, dass die maximale Schichtdicke die vierfache Korngröße des Putzes nicht übersteigen sollte. Große Beachtung sollte auch den angegebenen Trocknungszeiten des jeweiligen Kalkputzes geschenkt werden, da andernfalls mit negativen Auswirkungen auf den Erhärtungsprozess zu rechnen ist. Der abschließende Anstrich sollte bevorzugt mit Kalkfarben erfolgen, da diese die hohe Diffusionsoffenheit des Kalkputzes nicht negativ beeinflussen und für den Gesamtaufbau die beste Wahl darstellen.

Wie sieht es denn mit der Oberflächengestaltung aus?

Quelle: HAGA AG, HAGA Calkosit® Kalkfeinputz

Denkt man an gekalkte Oberflächen fallen vielen nur die glatten, weißen Wände alter Gebäude ein, die Flecken auf unserer Kleidung hinterlassen, wenn man sie versehentlich streift. Tatsächlich bieten Kalkoberflächen heutzutage unzählige Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung und sind dabei abriebfest. So bietet beispielsweise HAGA mit seiner CALKOSIT Serie verschiedene Sumpfkalkputze, Spachtel und Streichputze, welche zusätzlich mit zahlreichen Farb- und Strukturzuschlägen versehen werden können und kaum einen gestalterischen Wunsch unerfüllt lassen. So lassen sich sowohl grobe, historisch angelehnte Oberflächen erzeugen, als auch glatte, modern gefärbte Wände, nach Belieben sogar mit Glimmereffekten.

Wenn dir noch weitere Fragen unter den Nägeln brennen, dann ruf uns an oder schick uns eine Mail und wir beraten dich gern!

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Autor: Thomas Ehrlich