Leinos Wetterschutzfarbe 855 auf Wasserbasis und 850 auf Ölbasis



Wetterschutzfarbe 850

Wer auf eine klassische und altbewährte Ölfarbe für Hölzer im Außenbereich setzt, wählt die Wetterschutzfarbe 850 auf Ölbasis. Leinöl und Standöl dringen in die Holzporen ein und bilden so die Basis für einen offenporigen, wasserdampfdurchläßigen, langlebigen Anstrich. Zwar verwittert jeder Anstrich im Außenbereich im Laufe der Jahre durch Sonneneinstrahlung und Wasser / Feuchtigkeit. Aber der elastische Anstrichfilm versprödet nicht und blättert nicht ab, er kann einfach nach Reinigung überstrichen werden, ohne mühsames Abschleifen.

Im Gegensatz zur Wetterschutzfarbe 855 auf Wasserbasis enthält die Ölfarbe natürlich Lösemittel, um sie überhaupt streichbar zu halten. Nach dem Streichen beginnt die Trocknung der Farbe (durch Oxidation), die Lösemittel entfliehen komplett. Die Ölfarbe kommt dafür aber ganz ohne Konservierungsmittel aus und schützt das Holz auf natürliche Weise. Gegen Pilzbefall ist die Wetterschutzfarbe auf Ölbasis mit einem Filmschutz versehen, der bei Auswaschung und Verwitterung für die Böden aber unbedenklich ist.

Wetterschutzfarbe 855

Die Wetterschutzfarbe 855 auf Wasserbasis setzt ganz auf Lösemittelfreiheit. Dies ist v.a. dann relevant, wenn bei Verarbeitenden Allergien gegen Lösemittel vorhanden sind. Und wer Klimaschutz im Kleinen konsequent umsetzen will, liegt mit der wasserbasierten Wetterschutzfarbe auch richtig. Die Lösemittelkonzentration in unserer Luft hat in den letzten Jahrzehnten weltweit zugenommen.

Farben und Lacke auf Wasserbasis benötigen ein Konservierungsmittel, um sie haltbar zu machen. Dies ist der Kompromiss, den man eingehen muss bei solchen Farben. Die verwendeten Mengen sind aber minimalst und tolerierbar, auch wenn die dafür verwendeten Stoffe einzeln wiederum allergen sein können. Die Farbe ist auch mit einem Filmschutz gegen Bläue ausgerüstet. Sie ist einfach zu überstreichen und zu renovieren.

Wann verwendet man denn nun welche Farbe?

Beide Produkte sind für sägerauhes Holz gut geeignet, was v.a. für Ölfarben eher außergewöhnlich ist. Dafür sind bisher Schwedenfarben oder Temperafarben bekannt und bewährt, nur müssen diese unter Umständen in kürzeren Intervallen nachgestrichen werden als Ölfarben. Die wahre Qualität der beiden Leinos Wetterschutzfarben kommt auf gehobelten und geschliffenen Hölzern im Außenbereich zur Geltung, bevorzugt auf Fichte- und Kiefernholz. Harzige, “fette Hölzer“ wie z.B. Lärche nehmen Farbanstriche allgemein nicht so gut auf, die Farbe wittert dort schneller ab als auf Fichte-, Kiefernhölzern.

Beide Farben schützen Holzkonstruktionen im Außenbereich, und auch der Verwendung sind bei beiden Wetterschutzfarben nur wenig Grenzen gesetzt: Für Holzfassaden, Spielgeräte, Carports, Gartenhäuser  – sprich für alle unbehandelten Holzkonstruktionen im Außenbereich sind die Farben verwendbar. AUSNAHMEN: waagerechte Flächen, Sitzflächen, Fußböden, Fensterfalze oder andere stärker belastete Flächen im bewitterten Außenbereich sollten nicht damit gestrichen werden. Auf solchen Flächen bleibt oft Wasser stehen, was gepaart mit Sonneneinstrahlung den Wetterschutzfarben nicht standhält. Im Fachjargon steht dafür der Begriff “nicht blockfest“.

Fazit

Als Fazit kann man sagen, dass die Wetterschutzfarbe 850 auf Ölbasis zwar lösemittelhaltig ist, aber wie es bei vielen lösemittelhaltigen Ölen oft der Fall ist, ist die Farbe etwas beständiger und robuster und liegt einem klassischen Decklack näher. Sie dringt tief in die Holzporen ein (unbehandeltes, sägerauhes Holz muss vorher grundiert werden) während die Wetterschutzfarbe 855 auf Wasserbasis eher auf der Oberfläche liegt. Dafür bietet letztere einen matten Anstrich, der leichter  streichbar ist und keiner Grundierung bedarf. Ölfarben neigen zum Glanz, wenn man sie zu dick aufträgt.

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Baubiologe und Autor Stephan De Bona

Vadstena Svensk Rödfärg – Schwedenrot

Vom unbeachteten Nebenprodukt zum schwedischen Exportschlager

Der Siegeszug der Schlammfarbe

Von der Gartenlaube zu Zäunen, Blockhütten oder Hausfassaden; mit Holz sollte insbesondere im Außenbereich sorgfältig umgegangen werden. Es benötigt einen auf die Naturmaterialien abgestimmten, konkreten Schutz gegen Nässe, UV-Strahlung und andere Einwirkungen. Die Instandhaltung ihrer Holzhäuser haben dabei gerade die Skandinavier perfektioniert. Mit den längeren Sommerperioden und wärmeren, feuchten Frühjahrs- und Herbstmonaten sind deren Holzgebäude besonderen Strapazen ausgesetzt.

Quelle: Adobe Stock

In Schweden wird die Schlammfarbe schon seit dem 16. Jahrhundert für den Außenanstrich eingesetzt. Der Schlamm, welcher eigentlich ein Nebenprodukt aus dem Abraum des Kupferbergbaus war, erwies sich schnell als Glücksgriff für die permanent dem Wetter ausgesetzten Holzbauten. Sie wurden wetterbeständig, die Farbe blieb auch trotz Verwitterung nach Jahren noch lichtecht und stabil,  und sie erinnerte an die damaligen Backsteinbauten wohlhabender Mitteleuropäer, was ihrer Popularität einen gewissen Aufschwung gab.

Heutzutage muss sich Schwedenrot nicht mehr hinter dem Prestige von Backstein- oder anderen Bauten verstecken. Die unverwechselbare, dunkelrote Schlammfarbe prägt das Bild Schwedens bereits so lange, dass es in das kollektive Bewusstsein übergegangen ist. Die ökologische Herstellung sowie erprobte Anwendung und der Nutzen für Holzhäuser macht das Schwedenrot zum perfekten Exportschlager. 

Was ist da eigentlich drin?

Eisenoxid

Unser Vadstena Svensk Rödfärg enthält keine unnötigen Gefahrenstoffe und kommt frei von Blei im Gegensatz zu anderen, gängigen Schlammfarben daher. Die Farbe besteht hauptsächlich aus Eisenoxid, welches auch den farbgebenden Bestandteil ausmacht. Alles in allem ist die Farbe umweltfreundlich, mit ökologischen Zutaten versehen und modernen Methoden hergestellt, um diese unverwechselbare rote Farbe zu erzeugen. 

Die Inhaltsliste enthält: Eisenoxydpigmente, Leinöl, Kupfersulfat, Eisenvitriol, Wasser, Weizenmehl, Kieselsäure, ein Fungizid aus der Lebensmittelindustrie (<0,4%) und Verdünnungsmittel (<0,4%). Die Herstellung erfolgt in einer modernen und umweltfreundlichen Anlage nach einem von Vadstena Färg AB selbst entwickelten Verfahren mit einem sogenannten Mischer aus Stahl. Dadurch wird eine möglichst homogene und gut dispergierte Mischung erreicht.

Und wie verwende ich die Farbe nun?

Schwedenrot an einem Holzhaus– der Baunativ-Selbsttest mit Hannah

Die Rotschlammfarbe Röd Slamfärg bildet eine matte Oberfläche und wird nur auf sägeraues Holz wie Fichte- und Kiefernhölzer aufgetragen. Lärchen- oder Douglasienhölzer sind auch möglich, benötigen aber früher einen Renovierungsanstrich. Auch hier gilt: Je höher die Qualität des Holzes, desto langlebiger der Anstrich! Da das Bindemittel mit zunehmender Alterung schwächer wird benötigt die Außenwand nach einiger Zeit ebenso einen Neuanstrich.

Arbeiten Sie dafür ohne Schaber. Die Oberfläche abzubürsten reicht bereits aus. Das mit dem Alter schwächer werdende Bindemittel spielt Ihnen dabei in die Hände. Allerdings ist zu beachten, dass der Oberfläche ihre Zeit zum Altern gegeben wird. Erst, wenn die Pigmente anfangen sich von der Fassade zu lösen sollte über einen neuen Anstrich nachgedacht werden. Nur so kann auch der Schutz vor Schimmel- und Algenwachstum bestehen bleiben. Folgen einer zu dicken Schicht sind die Verstopfung der Holzporen und unschönes Abplatzen der Farbe. Das Holz muss offenporig bleiben. Eingelassene Feuchtigkeit verdunstet mit Hilfe der atmungsaktiven Farbe wieder und lässt dem Naturmaterial Raum zum gesunden Leben. Je nach Farbe können Sie mit einem neuen Anstrich aller 6 Jahre rechnen. Der Verbrauch liegt bei etwa einem Liter je 3 m².

Aber wie genau?

10 Schritte zum perfekten Ergebnis

  1. Oberflächen
    Am besten für Außenbereich auf ungehobeltem, unbedingt sägerauem Holz geeignet. Das Holz ist entweder ungestrichen oder wurde bereits zuvor mit Schlammfarbe gestrichen. Mit anderer Farbe behandeltes Holz nicht mit Schlammfarbe überstreichen!
  2. Vorbehandlung
    Hochdruckreinigung/Abkärchern oder vorsichtig mit grober Bürste abbürsten und mit weicher Bürste nachbehandeln. Allenfalls etwas Pflanzenseife ins Wasser mischen.
  3. Staub entfernen
    Wand mit Gartenschlauch abspritzen und Staub entfernen.
    Die Staubschicht würde sich zwischen Wand und Farbe setzen und der Verbindung entgegenwirken. Feuchtigkeitsgehalt des Holzes von 15-17% sollte nicht überschritten werden.
  4. Oberflächen schützen
    Andere Oberflächen mit Schutzpappe o.ä. abdecken.
  5. Zeitpunkt
    <+5° vermeiden, keine direkte Sonneneinstrahlung.
  6. Vegetation entfernen
  7. Fehlstellen bearbeiten
    Nagelköpfe, Zweige und harzreiche Stellen mit grobem Sandpapier vorbehandeln um ein „schleichen“ der Farbe zu vermeiden.
  8. Auftragen
    Farbe mit 10% Wasser verdünnen und mit Pinsel (bspw. Deckenpinsel) arbeiten.
  9. Wie genau?
    Unten mit einer dünnen Schicht beginnen, um Rissbildung zu vermeiden. Von Oben nach unten ausführen.
  10. Oberflächen weiterhin schützen
    Nach einer Stunde ist die Farbe oberflächentrocken (Referenz bei 20°), nach 24 Stunden bereit zum überstreichen. Oberflächenschutz noch einige Tage an Fenster, Türen und Hausfundamenten belassen, um Abfärbung bei bspw. starkem Regen zu vermeiden.

Wichtig zu Wissen

Ungeöffnet ist die Farbe zwei Jahre, geöffnet ein Jahr lagerfähig. Unbedingt frostfrei halten. Das Datum der Abfüllung finden Sie am Deckel.

Die Entsorgung erfolgt über den hiesigen Altstoffhof oder ein Schadstoffmobil. Niemals in den Ausguss oder Abfluss kippen!

Der Link zur Produktauswahl: Svensk

Völlig verkalkt? Ja, bitte!

Blogbeitrag von Thomas Ehrlich

Kalkstein

In diesem Beitrag wollen wir uns einmal mehr dem sehr umfassenden Thema Kalk widmen und dabei auf Fragen eingehen, die uns in unserem Beratungsalltag häufig begegnen und daher einmal genauer unter die Lupe genommen werden sollten.

Wo ist denn der Unterschied zwischen Kalkputz A und Kalkputz B?

Eine wichtige und sehr berechtigte Frage und ein jeder, der sie sich stellt, ist auf einem guten Weg, das richtige Produkt für seinen Zweck zu finden. Denn wie die Frage schon vermuten lässt, ist Kalkputz nicht gleich Kalkputz. Da bereits ein Kalkanteil von 3% genügt, damit ein Putz als Kalkputz verkauft werden darf, lohnt sich auf jeden Fall ein Blick auf die Inhaltsstoffe des jeweiligen Produkts. So erkennt man relativ schnell, dass es sich bei vielen Kalkputzen eigentlich eher um Kalk-Zement-Putze handelt, welche auch entsprechend andere Eigenschaften mit sich bringen. Der Kalkanteil eines Mörtels oder Putzes sollte also möglichst hoch sein, um wirklichen Nutzen aus den Eigenschaften von Kalk zu ziehen. Es empfiehlt sich also bei der Planung das Technische Datenblatt und das Sicherheitsdatenblatt des jeweiligen Produkts zu Rate zu ziehen.

Warum überhaupt Kalk?

In der Waschmaschine und an Armaturen ist er überhaupt nicht gern gesehen, aber an der Wand hätten wir ihn gern. Klingt zunächst ziemlich widersprüchlich, ist es aber keineswegs. Denn Kalkputze bestechen mit zahlreichen positiven Eigenschaften, die sie für nachhaltiges und wohngesundes Bauen qualifizieren und sie speziell in der Altbausanierung teilweise unverzichtbar machen. So sollte beispielsweise in Fachwerkhäusern unbedingt auf die Verwendung reiner Kalkputze geachtet werden, da diese die Wasserdampfdiffusion begünstigen und somit feuchteregulierend wirken, was zu den Eigenschaften der vorhandenen Bausubstanz Lehm und Holz passt und diese schützt. Die hohe Alkalität natürlicher Kalkputze und Kalkanstriche bietet Schimmel keinen Nährboden, zudem reinigen sie die Raumluft. Darüber hinaus verfügen sie über exzellente Fähigkeiten zur Wasseraufnahme und Trocknung. Nicht umsonst haben sich Kalkputze und -farben seit Jahrhunderten bewährt.

Was muss ich beachten, wenn ich reine Kalkputze verarbeiten möchte?

Prinzipiell sind zementfreie Kalkputze in der Verarbeitung etwas anspruchsvoller als ihre zementhaltigen Vertreter, aber es ist auch kein Hexenwerk, einen ordentlich verarbeiteten Kalkputz auf die Wand zu bringen, wenn man gewisse Vorgaben einhält. Das wichtigste und letztlich für fast alle Putze gültig, ist die Beschaffenheit des Untergrunds. Dieser sollte stets trocken, sauber und frei von lose anhaftenden Teilen und Staub sein. Ein gewisses Saugverhalten des Untergrunds ist ebenfalls erforderlich. Ist es zu schwach, muss ggf. mit einem Vorspritzmörtel gearbeitet werden, bei zu starkem und/oder ungleichmäßigem Saugverhalten, empfiehlt sich das Aufbringen einer entsprechend regulierenden Grundierung. Des Weiteren sollte die Temperatur bei der Verarbeitung mindestens 5°C betragen. Bei dieser Angabe ist zu beachten, dass sie sich sowohl auf Umgebungsluft, Putzgrund, Material und Anmachwasser bezieht. Darüber hinaus, sollten die 5°C auch in den kommenden Tagen möglichst nicht unterschritten werden. Sind also tagsüber mehr als 5°C, aber in den Nächten wird mit Frost gerechnet, sollte die Ausführung der Arbeiten verschoben werden. Ebenso sind zu hohe Temperaturen, beispielsweise durch starke, direkte Sonneneinstrahlung möglichst zu vermeiden, damit der Putz nicht zu schnell austrocknet und dadurch rissig wird, oder im schlimmsten Fall keine gute Haftung zum Untergrund entwickelt. Was die maximal aufzutragenden Schichtdicken pro Arbeitsgang anbelangt, sollte unbedingt auf die Vorgaben des Herstellers geachtet werden. Sollten keine konkreten Angaben vorliegen, dann kann man sich auch an der Faustregel orientieren, dass die maximale Schichtdicke die vierfache Korngröße des Putzes nicht übersteigen sollte. Große Beachtung sollte auch den angegebenen Trocknungszeiten des jeweiligen Kalkputzes geschenkt werden, da andernfalls mit negativen Auswirkungen auf den Erhärtungsprozess zu rechnen ist. Der abschließende Anstrich sollte bevorzugt mit Kalkfarben erfolgen, da diese die hohe Diffusionsoffenheit des Kalkputzes nicht negativ beeinflussen und für den Gesamtaufbau die beste Wahl darstellen.

Wie sieht es denn mit der Oberflächengestaltung aus?

Quelle: HAGA AG, HAGA Calkosit® Kalkfeinputz

Denkt man an gekalkte Oberflächen fallen vielen nur die glatten, weißen Wände alter Gebäude ein, die Flecken auf unserer Kleidung hinterlassen, wenn man sie versehentlich streift. Tatsächlich bieten Kalkoberflächen heutzutage unzählige Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung und sind dabei abriebfest. So bietet beispielsweise HAGA mit seiner CALKOSIT Serie verschiedene Sumpfkalkputze, Spachtel und Streichputze, welche zusätzlich mit zahlreichen Farb- und Strukturzuschlägen versehen werden können und kaum einen gestalterischen Wunsch unerfüllt lassen. So lassen sich sowohl grobe, historisch angelehnte Oberflächen erzeugen, als auch glatte, modern gefärbte Wände, nach Belieben sogar mit Glimmereffekten.

Wenn dir noch weitere Fragen unter den Nägeln brennen, dann ruf uns an oder schick uns eine Mail und wir beraten dich gern!

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Autor: Thomas Ehrlich